Radialkolbenmotoren
Radialkolbenmotore kommen sowohl in der Industriehydraulik als auch in der Mobilhydraulik zum Einsatz. Sie eignen sich insbesondere für Anwendungen, bei denen ein hohes Drehmoment bei geringen Drehzahlen erforderlich ist. Einsatzbereiche sind unter anderem Winden, Schiffsruder, Kunststoffspritzmaschinen, Rührwerke aber auch mobile Arbeitsmaschinen wie Bagger oder Krananlagen. Radialkolbenmotore eignen sich für Anwendungen mit offenem und geschlossenem Kreislauf.
Radialkolbenmotore von Parker Calzoni sind mit konstantem und mit verstellbarem Verdrängungsvolumen verfügbar. Sie zeichnen sich durch einen hohen Wirkungsgrad, ein hohes Startdrehmoment von bis zu 96% des erreichbaren Wertes, ihre Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks, eine hohe Lagerlebensdauer sowie einen geringen Geräuschpegel aus. Ihre Drehrichtung ist umkehrbar.
Das Funktionsprinzip von Radialkolbenmotoren
Das Drehmoment entsteht durch Druckflüssigkeitssäulen, die direkt auf eine Exzenterwelle drücken und so die Rotation der Abtriebswelle bewirken. Die Druckflüssigkeit ist in teleskopischen Zylinderräumen enthalten, die durch sphärische Oberflächen gegen die oberen Abdeckungen und gegen die Exzenterwelle abgedichtet sind. Aufgrund der äußerst geringen Reibung dieser metallischen Abdichtungen werden sehr hohe volumetrische und mechanische Wirkungsgrade von bis zu 98% erreicht.
Anschaulich wird die Funktionsweise von Radialkolbenmotoren in folgendem Video:
Radialkolbenmotore mit konstantem Verdrängungsvolumen
Radialkolbenmotoren der Parker Calzoni Baureihen MR und MRE haben ein konstantes Verdrängungsvolumen. Es stehen 41 Baugrößen zur Verfügung mit Verdrängungsvolumina von 32 cm3/U bis 9.000 cm3/U. In Abhängigkeit von der Baugröße können eine maximale Leistung von 250 kW, ein Drehmoment von bis zu 35.000 Nm bei einem maximalen Druck von 420 bar erreicht werden. Der Temperatureinsatzbereich liegt zwischen -30°C und +80°C.
Radialkolbenmotoren der Baureihen MR und MRE lassen sich optimal an die jeweiligen Systemanforderungen anpassen. Es stehen verschiedene Wellenformen, Dichtungsausführungen und Verbindungsflansche zur Auswahl. Außerdem ein umfangreiches Zubehör wie Getriebe aber auch für die Realisierung von Bremsfunktionen oder für die elektronische Drehzahlregelung. Eine ATEX-Ausführung für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen ist ebenfalls lieferbar.
Radialkolbenmotore mit dualem Verdrängungsvolumen
Die Parker Calzoni Baureihen MRD und MRDE verfügen über ein sogenanntes duales Verdrängungsvolumen. Dieses wird dadurch erreicht, dass die Exzenterwelle in radialer Richtung beweglich ist und damit ihre Exzentrizität verändern kann. Diese radiale Beweglichkeit wird bewirkt durch hydraulische Zylinder, die in der Welle platziert sind. Das Verdrängungsvolumen kann im Betrieb unter voller Last verändert werden.
Die möglichen Verdrängungsvolumina für diese Baureihen liegen zwischen 304 cm3/U und 8.226 cm3/U. Eine maximale Leistung von 250 kW sowie ein maximaler Druck von 250 bar können erreicht werden. Die zulässigen Temperaturen liegen zwischen -30°C und +80°C.
Radialkolbenmotore mit stufenlos einstellbarem Verdrängungsvolumen
Bei den Baureihen MRV und MRVE von Parker Calzoni kann ab der Baugröße MRV 450 bzw. MRVE 800 das Verdrängungsvolumen stufenlos eingestellt werden. Das Verstellprinzip funktioniert grundsätzlich wie bei den Baureihen MRD und MRDE. Bei den Baureihen MRV und MRVE ist jedoch eine stufenlose Verstellung zwischen maximaler Exzentrizität (maximales Verdrängungsvolumen) und Konzentrizität möglich.
Für diese Baureihen stehen Verdrängungsvolumina zwischen 452 cm3/U und 8.226 cm3/U zur Verfügung. Die maximale Leistung beträgt 250 kW. Ein maximaler Druck von 250 bar ist möglich. Temperaturen zwischen -30°C und +80°C sind zulässig.
Radialkolbenmotore für sehr große Drehmomente
Für Anwendung, die sehr große Drehmomente erfordern stehen die Parker Calzoni Baureihen MRT, MRTE und MRTF zur Verfügung. Bei einem Verdrängungsvolumen von bis zu 23.000 cm3/U lassen sich spezifische Drehmomente von bis zu 366,6 Nm/bar erreichen.
